ISS: Deutsche und japanische Roboter kooperieren mit KI
Die japanische Raumfahrtagentur (JAXA) und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) haben eine erfolgreiche Kooperationsmission bekannt gegeben, an der zwei unabhängig entwickelte Roboter an Bord der Internationalen Raumstation (ISS) beteiligt waren. Dieses bahnbrechende Experiment, das letzte Woche durchgeführt wurde, umfasste Japans „JEM Inboard Portable Video Camera System Demonstration Unit 2“, bekannt als Int-Ball2, und Deutschlands „Crew Interactive MObile companion“, oder CIMON.
Int-Ball2 ist eine interne ISS-Drohne, die hauptsächlich vom JAXA-Bodenpersonal ferngesteuert wird. Ihre Funktion ist es, Bilder aufzunehmen und so Astronauten von routinemäßigen Fotoaufgaben zu entlasten. CIMON, ein Projekt des DLR mit Unterstützung von Airbus und IBM, ist mit KI-gestützter Spracherkennung ausgestattet. Astronauten können stimmlich mit ihm interagieren, um Informationen anzufordern oder seine integrierten Kameras für freihändige Fotografie zu nutzen. Entscheidend ist, dass beide Roboter von ihren jeweiligen Organisationen unabhängig entwickelt wurden, ohne anfängliche Designüberlegungen für eine Roboter-zu-Roboter-Zusammenarbeit.
Während des Experiments erteilte der japanische Astronaut Takuya Onishi im europäischen Columbus-Labor der ISS einen Sprachbefehl an CIMON. Er wies CIMON an, Int-Ball2 anzuweisen, einen bestimmten Gegenstand im japanischen Kibo-Experimentiermodul zu lokalisieren. CIMON verarbeitete Onishis mündliche Anweisungen erfolgreich, übersetzte sie in für Int-Ball2 verständliche Befehle und leitete diese Befehle an die japanische Drohne weiter.
Nach den weitergeleiteten Anweisungen fuhr Int-Ball2 mit der Aufgabe fort. Es übertrug dann Live-Videomaterial seiner Suche zurück an CIMON, das den Feed auf seinem eigenen Bildschirm anzeigte, sodass Astronaut Onishi den Betrieb der Drohne in Echtzeit beobachten konnte.
JAXA hat bestätigt, dass dies das erste Mal ist, dass zwei unabhängig entwickelte Roboter von verschiedenen Organisationen erfolgreich im Orbit zusammenarbeiten. Die Agentur zeigte sich zufrieden mit dem Erfolg des Experiments bei der Etablierung einer nahtlosen Kommunikation, sowohl zwischen den Robotern im Orbit als auch mit der Bodenkontrolle.
In einer Erklärung betonte JAXA die Bedeutung der Mission und stellte fest: „Die aus dieser Mission gewonnenen Erkenntnisse sollen die Grundlage für effiziente kollaborative Operationen zwischen Astronauten und Robotern bei zukünftigen bemannten Raumfahrtaktivitäten bilden.“