„Clanker“: Neues KI-Schimpfwort zeigt wachsenden Unmut

Fastcompany

Die wachsende Präsenz künstlicher Intelligenz im Alltag hat einen neuen sprachlichen Trend ausgelöst: das Aufkommen abfälliger Begriffe, die sich gegen die Technologie und ihre Nutzer richten. Darunter hat sich ein von Star Wars inspirierter Spitzname, „Clanker“, schnell online verbreitet und spiegelt eine tiefer werdende Ader öffentlicher Skepsis und Unbehagen wider. Daten von Google Trends zeigten Anfang Juni einen signifikanten Anstieg der Suchanfragen nach dem Begriff, was seine Aufnahme in den Internet-Jargon signalisiert.

Dieser abfällige Begriff, der ursprünglich im Star Wars-Universum zur Beschreibung von Kampfdroiden verwendet wurde, ist für moderne KI neu interpretiert worden. Beispiele gibt es auf allen Social-Media-Plattformen, von TikTok-Nutzern, die über zukünftige „Clanker-Kundgebungen“ scherzen, bis hin zu X- (ehemals Twitter) Nutzern, die Elon Musks Optimus-Roboter mit Sätzen wie „Halte deine öligen, seelenlosen Clanker-Hände von meinem köstlichen menschlichen Essen fern“ ermahnen, als Reaktion auf einen Clip, in dem er Popcorn serviert. Der Begriff hat sogar Eingang in den politischen Diskurs gefunden, wobei Senator Ruben Gallego (D-AZ) kürzlich auf X postete, dass sein neues Gesetz sicherstellen würde, dass Wähler nicht „mit einem Clanker sprechen“ müssten, wenn sie menschliche Interaktion bevorzugten.

Das Phänomen geht über „Clanker“ hinaus. Mit zunehmender Verbreitung von KI-Systemen nehmen auch die damit verbundenen informellen Schimpfwörter zu. Online-Diskussionen haben Begriffe wie „Grokkers“, „Groklins“ und „Grocksuckers“ für Nutzer von xAIs Grok-Chatbot hervorgebracht, während auf TikTok Personen, die eine übermäßige Abhängigkeit von ChatGPT zeigen, als „Sloppers“ bezeichnet wurden. Diese sprachliche Entwicklung spiegelt eine breitere gesellschaftliche Verschiebung der Stimmung gegenüber KI wider. Daten des Pew Research Centers zeigen einen bemerkenswerten Anstieg der Bedenken unter US-Erwachsenen seit 2021, wobei über die Hälfte (51 %) nun mehr Besorgnis als Begeisterung über den raschen Fortschritt der Technologie äußert. Diesen Sorgen liegen Ängste zugrunde, die von weitreichendem Arbeitsplatzverlust bis zum Potenzial der Chatbot-Sucht reichen.

Die Annahme solcher Begriffe ist jedoch nicht ohne Kritiker. Einige Beobachter finden die Verwendung neuer Schimpfwörter, selbst jener, die sich an Roboter richten, problematisch, insbesondere wenn sie bestehende rassistische Stereotypen widerspiegeln oder unabsichtlich verstärken. Andere, vielleicht mit einem Hauch von Weitsicht, äußern eine persönlichere Vorbehaltung. Wie ein X-Nutzer humorvoll, aber eindringlich formulierte, zögern sie, „Clanker“ zu verwenden, weil sie in fünfzig Jahren keinem Roboter in die Augen schauen und sagen möchten: „Du verstehst nicht, es war eine andere Zeit…“ Dieses Gefühl unterstreicht eine subtile, vielleicht ironische, Vermenschlichung der Technologie, die verunglimpft wird, und deutet auf eine unsichere Zukunft hin, in der die Grenzen zwischen Mensch und Maschine auf unerwartete Weise verschwimmen könnten. Der Aufstieg von „Clanker“ und ähnlichen Begriffen dient als ein aussagekräftiges, wenn auch informelles, Barometer der sich entwickelnden, oft widersprüchlichen Beziehung der Menschheit zu ihren zunehmend intelligenten Schöpfungen.