OpenAI rudert bei GPT-5 zurück: Modellwahl & Anpassung kehren zurück
OpenAI hat kürzlich eine Phase intensiven Nutzerfeedbacks durchlaufen und nach der Einführung seines neuesten Flaggschiff-Modells, GPT-5, eine signifikante Kurskorrektur eingeleitet. Die ursprüngliche Strategie für GPT-5 zielte auf ein einheitliches künstliches Intelligenzerlebnis ab, bei dem ein einziges, fortschrittliches Modell Benutzeranfragen intelligent an das am besten geeignete KI-Backend weiterleiten sollte, um Interaktionen idealerweise durch die Eliminierung der manuellen Modellauswahl zu vereinfachen. Diese Vision stieß jedoch schnell auf Widerstand einer Benutzerbasis, die an größere Kontrolle gewöhnt war.
Das Debüt von GPT-5 löste weitreichende Nutzerproteste aus, insbesondere bezüglich der Entfernung von Optionen zur Auswahl früherer, bevorzugter Modelle. Der sofortige Gegenwind veranlasste OpenAI-CEO Sam Altman, die Probleme anzuerkennen und die schnelle Rückkehr des GPT-4o-Modells zu bestätigen. Diesem anfänglichen Zugeständnis folgten bald umfassendere Anpassungen, die eine bemerkenswerte Abkehr von der Philosophie des einheitlichen Modells signalisieren.
Als Reaktion auf die Forderung nach granularerer Kontrolle hat OpenAI nun in den ChatGPT-Web-Einstellungen für zahlende Abonnenten einen Schalter „Zusätzliche Modelle anzeigen“ eingeführt. Dieser neue Schalter ermöglicht den Zugriff auf eine Reihe älterer Modelle, darunter o3, 4.1 und ein spezialisiertes GPT-5 Thinking-Mini-Modell. Darüber hinaus bietet GPT-5 selbst den Benutzern nun die Wahl zwischen den Modi „Auto“, „Schnell“ und „Thinking“. Während „Auto“ für die meisten allgemeinen Anwendungsfälle empfohlen wird, richten sich die Optionen „Schnell“ und „Thinking“ an Benutzer, die spezifischere Leistungsmerkmale oder eine tiefere Rechenverarbeitung suchen, wobei der „Thinking“-Modus derzeit auf 3.000 Nachrichten pro Woche begrenzt ist. Altman bekräftigte, dass GPT-4o der Standard für alle zahlenden Benutzer bleibt und versicherte, dass ausreichend Vorlaufzeit gegeben würde, sollte es jemals eingestellt werden.
Diese schnellen Updates stellen ein klares Eingeständnis von OpenAI dar, dass ihr anfänglicher Ansatz zur Anforderungsweiterleitung von GPT-5 nicht mit den vielfältigen Präferenzen ihrer Benutzerbasis übereinstimmte. Nick Turley, OpenAIs VP und Head of ChatGPT, räumte den Fehltritt des Unternehmens offen ein und erklärte: „Wir werden nicht immer alles beim ersten Versuch richtig machen“, während er gleichzeitig Stolz auf die Fähigkeit des Teams äußerte, schnell basierend auf Feedback zu iterieren. Altman selbst hatte zuvor zugegeben, dass das plötzliche Einstellen von Modellen, auf die sich Benutzer verließen, ein Fehler war.
Trotz der internen Anpassungen und nutzergesteuerten Änderungen setzt sich die Akzeptanz von GPT-5 in der gesamten Branche fort. Microsoft bestätigte beispielsweise kürzlich die Integration des Modells in GitHub Copilot für Visual Studio und pries es als OpenAIs fortschrittlichstes Modell bis heute. Mit Blick auf die Zukunft arbeitet OpenAI auch daran, die „Persönlichkeit“ von GPT-5 zu verfeinern, um sie „wärmer“ als ihre aktuelle Iteration zu gestalten, aber weniger anfällig für die als störend empfundenen Eigenschaften, die einige Benutzer mit GPT-4o erlebten. Diese fortlaufende Verfeinerung unterstreicht eine wichtige Erkenntnis für das Unternehmen: die Notwendigkeit einer stärkeren nutzerspezifischen Anpassung der KI-Modellpersönlichkeiten, um den vielfältigen Anforderungen ihres globalen Publikums gerecht zu werden.