Microsoft bringt Copilot LLM mit neuer Funktion direkt in Excel-Zellen
Microsoft ist bereit, die Dateninteraktion in seinen allgegenwärtigen Excel-Tabellen zu revolutionieren, indem es fortschrittliche Funktionen großer Sprachmodelle (LLM) direkt in einzelne Zellen integriert. Diese neue Copilot-Funktion verspricht, eine Vielzahl von Aufgaben zu optimieren, von der ausgeklügelten Datenanalyse und Textklassifizierung bis zur dynamischen Inhaltserstellung, und das alles ohne manuelle Bearbeitung oder das Wechseln zwischen separaten Anwendungen.
Der Kern dieser Innovation liegt in einer einfachen Formel: =COPILOT(prompt_part1, [context1], [prompt_part2], [context2], ...)
. Benutzer können ihre Anfragen einfach in natürlicher Sprache eingeben und optional auf bestimmte Zellbereiche verweisen, um der KI Kontext zu geben. Zum Beispiel wird die Klassifizierung von Kundenfeedback zu einem Produkt so einfach wie die Eingabe von =COPILOT("Classify this feedback", D4:D18)
. Demonstrationen haben auch gezeigt, wie Copilot geschickt Informationen nachschlägt, wie z.B. Flughafencodes in den Vereinigten Staaten, basierend auf der Eingabe eines Benutzers.
Als bedeutender Fortschritt ist diese Copilot-Funktion nahtlos in Excels zugrunde liegende Berechnungs-Engine integriert. Das bedeutet, sobald sich die Quelldaten ändern, aktualisieren sich die KI-generierten Ergebnisse automatisch, wodurch das manuelle erneute Ausführen von Skripten oder das Aktualisieren von Add-Ins entfällt. Darüber hinaus lässt sich die Funktion reibungslos in bestehende Excel-Formeln wie IF, SWITCH, WRAPROWS oder LAMBDA integrieren, sodass die Ausgabe anderer Berechnungen direkt in Copilot-Eingabeaufforderungen einfließen kann, was komplexere und miteinander verbundene Analyse-Workflows ermöglicht.
Microsoft hebt mehrere Schlüsselanwendungen für diese leistungsstarke neue Funktion hervor. Benutzer können Ideen generieren, Produktbeschreibungen in SEO-optimierte Keywords umwandeln oder Marketingtexte mühelos umschreiben. Die Funktion kann auch große Datensätze zusammenfassen oder komplexe Berechnungen in einfache Sprache für Berichte destillieren, wodurch Daten leichter zugänglich werden. Die Textklassifizierung wird mühelos, was die schnelle Sortierung von Kundenfeedback, Support-Tickets oder Umfrageantworten direkt in der Tabelle ermöglicht. Zusätzlich kann Copilot bei der Erstellung strukturierter Listen oder Tabellen helfen, die mit spezifischen Datenmodellen übereinstimmen, Testdaten, Branchen-Benchmarks oder sogar Projektpläne generieren.
Microsoft geht auf wichtige Bedenken hinsichtlich Datenschutz und -sicherheit ein und versichert den Benutzern, dass alle über Copilot verarbeiteten Daten nicht zum Trainieren seiner KI-Modelle verwendet werden. Die Informationen bleiben privat und werden ausschließlich zur Generierung der angeforderten Ergebnisse verwendet. Es ist auch wichtig zu beachten, dass Copilot vorerst nicht auf Live-Webdaten oder interne Unternehmensdateien zugreift; alle externen Informationen müssen zuerst in Excel importiert werden. Microsoft hat Pläne angekündigt, diese Einschränkung in zukünftigen Updates zu beseitigen, wodurch die Reichweite des Tools erheblich erweitert wird.
Es gibt aktuelle Nutzungsbeschränkungen, wobei Benutzer auf 100 Aufrufe alle zehn Minuten beschränkt sind, was insgesamt bis zu 300 Aufrufe pro Stunde ergibt. Um die Nutzung zu optimieren, empfiehlt Microsoft die Verwendung von Arrays anstelle einzelner Zellen, da ein einzelner Aufruf, der einen größeren Datenbereich abdeckt, immer noch nur als eine Nutzung zählt.
Derzeit ist die neue Copilot-Funktion ausschließlich Beta-Kanal-Benutzern mit einer Microsoft 365 Copilot-Lizenz zugänglich, die spezifische Windows- (Version 2509, Build 19212.20000 oder neuer) oder Mac- (Version 16.101, Build 25081334 oder neuer) Versionen erfordert. Die Webversion wird voraussichtlich über das Frontier-Programm folgen. Obwohl das genaue OpenAI-Modell, das Copilot für Excel antreibt, nicht explizit angegeben ist, handelt es sich wahrscheinlich um GPT-4o, was mit anderen Office-KI-Funktionen übereinstimmt, mit Plänen für ein Upgrade auf die GPT-5-Familie in naher Zukunft. Diese In-Zell-Integration markiert eine signifikante Entwicklung gegenüber früheren Copilot-Iterationen, die auf eine Chat-Seitenleiste beschränkt waren und oft den Workflow des Benutzers störten, indem sie ein ständiges Wechseln zwischen Chat-Oberfläche und Tabellenkalkulationsdaten erzwangen.