SoftBank: KI-Investitionen lassen Gewinne explodieren

Fastcompany

Der japanische Technologiekonzern SoftBank Group Corp. hat für sein April-Juni-Quartal einen deutlichen Gewinn erzielt und damit einen Verlust aus dem Vorjahr umgekehrt, was hauptsächlich auf das steigende Interesse an künstlicher Intelligenz zurückzuführen ist. Das in Tokio ansässige Unternehmen meldete einen Gewinn von 421,8 Milliarden Yen (2,9 Milliarden US-Dollar), ein starker Kontrast zu dem Verlust von 174 Milliarden Yen, den es im gleichen Zeitraum des Vorjahres erlitt. Die Quartalsumsätze stiegen ebenfalls um 7 % auf 1,8 Billionen Yen (12 Milliarden US-Dollar).

Dieser dramatische Umschwung unterstreicht die strategische Neuausrichtung von SoftBank-Gründer Masayoshi Son, der KI konsequent als Zukunft propagiert hat. Die beträchtlichen Beteiligungen des Unternehmens an führenden KI-Innovatoren wie dem Chiphersteller Nvidia und dem ChatGPT-Entwickler OpenAI haben inmitten des globalen KI-Hypes eindeutig Dividenden abgeworfen. Neben der Software trugen auch SoftBanks Investitionen in Hardware-Ermöglicher erheblich bei. Die Anteile an dem Chipdesign-Riesen Arm Holdings und dem weltweit größten Auftragsfertiger für Chips, Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. (TSMC), profitierten immens von der unersättlichen Nachfrage nach der für die KI-Entwicklung entscheidenden Rechenleistung. SoftBank-Topmanager Yoshimitsu Goto betonte diese fokussierte Strategie mit den Worten: “Die Ära ist definitiv KI, und wir konzentrieren uns auf KI.”

Die finanzielle Performance von SoftBank ist untrennbar mit dem Schicksal seines vielfältigen Portfolios in den Vision Funds verbunden, einer Strategie, die für ihre Hochrisiko- und Hochertragsnatur bekannt ist. Goto räumte diese inhärente Volatilität ein und fügte hinzu: “Ein Investmentunternehmen durchläuft seine Höhen und Tiefen, aber wir sehen in letzter Zeit ein stetiges Wachstum.”

Der KI-Boom ist nicht der einzige Treiber für SoftBanks jüngste Erfolge. Die breitere Anlagestrategie des Unternehmens hat auch aus anderen Unternehmungen lukrative Erträge erzielt. Zum Beispiel hat sich Coupang, ein E-Commerce-Unternehmen, das oft als “Amazon Südkoreas” bezeichnet wird und seine Aktivitäten nun in den USA und anderen asiatischen Ländern ausweitet, als bedeutender Leistungsträger erwiesen. SoftBank monetarisiert sein Portfolio weiterhin durch öffentliche Angebote und hat bereits erfolgreiche Börsengänge für Chime, eine US-“Neobank”, die zugängliche Bankdienstleistungen für Verbraucher mit begrenzter Bonität anbietet, und Etoro, eine globale persönliche Investmentplattform, gesehen. Darüber hinaus laufen die Vorbereitungen für den Börsengang von PayPay, einem beliebten bargeldlosen Zahlungssystem, auf Hochtouren, was weitere potenzielle Liquiditätsereignisse am Horizont signalisiert. Nach der positiven Gewinnmitteilung schloss die Aktie der SoftBank Group an der Tokioter Börse 1,3 % höher und baute ihre Gewinne vom Vorjahr aus.