Bosch & VW: KI-gestütztes automatisiertes Fahren beschleunigt
In einem bedeutenden Schritt in Richtung Zukunft der Automobiltechnologie intensivieren der deutsche Industriegigant Bosch und die Software-Tochter des Volkswagen Konzerns, Cariad, ihre Zusammenarbeit, um die Entwicklung automatisierter Fahrsysteme zu beschleunigen und das Fahrerlebnis im Auto mit modernster künstlicher Intelligenz grundlegend neu zu gestalten. Diese vertiefte Partnerschaft, die unter der etablierten „Automated Driving Alliance“ operiert, ist darauf ausgelegt, fortschrittliche Level-2- und Level-3-Fähigkeiten einer breiten Verbraucherbasis zugänglich zu machen, mit dem Ziel einer weit verbreiteten Verfügbarkeit statt Nischenanwendungen.
Im Mittelpunkt dieses erweiterten Joint Ventures steht die Integration modernster KI-Methoden, die darauf abzielen, Fahrassistenzsysteme zu schaffen, die die intuitive, natürliche Entscheidungsfindung eines menschlichen Fahrers nachahmen. Dieser fortschrittliche KI-Stack deckt das gesamte Spektrum kognitiver Aufgaben ab, die für automatisiertes Fahren unerlässlich sind: Umfeldwahrnehmung, intelligente Interpretation komplexer Szenarien, schnelle Entscheidungsfindung und präzise Ausführung von Fahrzeugaktionen. Unter Nutzung von Prinzipien, die denen in generativen KI-Anwendungen ähneln, kann das System komplexe städtische Verkehrssituationen analysieren und das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer antizipieren, was ein robusteres und reaktionsschnelleres Fahrerlebnis verspricht.
Das ehrgeizige Ziel dieser Allianz ist es, automatisiertes Fahren zu demokratisieren und es Millionen von Privatfahrern zugänglich zu machen, von Massenmarkt- bis hin zu Premiumfahrzeugen. Obwohl derzeit keine höhere Level-4-Autonomie angestrebt wird, stellt der Fokus auf die Perfektionierung von Level 2 (Hände frei) und Level 3 (Augen frei unter bestimmten Bedingungen) greifbare Vorteile für alltägliche Fahrer sicher. Die Partner arbeiten an einem klaren Zeitplan, wobei ein produktionsreifer Software-Stack bis Mitte 2026 erwartet wird, der in die neue softwaredefinierte Fahrzeugarchitektur des Volkswagen Konzerns integriert werden soll. Die ersten Fahrzeuge, die mit dieser gemeinsam entwickelten Plattform ausgestattet sind, könnten bereits 2027 auf die Straße kommen.
Die Entwicklung ist streng datengesteuert, wobei frühe Versionen der Software bereits in Testfahrzeugen wie dem VW ID.Buzz und Audi Q8 eingesetzt werden. Allein in diesem Jahr werden Hunderte weiterer Testfahrzeuge mit umfassenden Sensorpaketen ausgestattet, um riesige Mengen hochwertiger Daten zu sammeln. Diese kontinuierliche Datenerfassung ist entscheidend für die Optimierung des KI-Stacks und die akribische Analyse seltener und komplexer „Grenzfälle“, um Sicherheit und Zuverlässigkeit zu maximieren. Die Testoperationen sind umfangreich und global, mit laufenden Tests in Europa, Japan (seit Oktober 2024) und den Vereinigten Staaten (seit Juli 2023), was die Absicht der Allianz für eine universell anwendbare Lösung unterstreicht. Entscheidend ist, dass Bosch und Cariad alle Komponenten dieses KI-basierten Software-Stacks unabhängig entwickeln und die volle Kontrolle über proprietären Quellcode und geistiges Eigentum behalten. Dieser Ansatz gewährleistet strenge Standards für Datenschutz, Sicherheit und Fahrsicherheit und fördert gleichzeitig schnelle Innovationen.
Diese Zusammenarbeit markiert einen bedeutenden Moment für die deutsche Automobilindustrie und demonstriert ihr Engagement, Schlüsseltechnologien wie künstliche Intelligenz und automatisiertes Fahren zu beherrschen, wie von Cariad CEO Peter Bosch betont. Während der Volkswagen Konzern andere strategische Partnerschaften für autonomes Fahren unterhält, wie mit Mobileye für höhere Autonomiestufen in Premiummarken und Nutzfahrzeugen sowie Horizon Robotics für den chinesischen Markt, festigt die intensivierte Bosch-Cariad-Allianz eine robuste, mehrgleisige Strategie zur Weiterentwicklung der Selbstfahrfähigkeiten. Über die Bedienung des Volkswagen Konzerns hinaus beabsichtigt Bosch, diese skalierbare KI-gestützte Lösung anderen Herstellern weltweit anzubieten, ein Schritt, der die breitere Akzeptanz intelligenter Fahrtechnologien in der gesamten Branche beschleunigen könnte. Diese Partnerschaft unterstreicht die gemeinsame Überzeugung, dass Daten und KI die unverzichtbaren Schlüssel sind, um zuverlässige automatisierte Fahrsysteme in großem Maßstab zu realisieren, was Millionen von Menschen eine sicherere und bequemere Mobilität verspricht.