Zoho CEO Vembu: KI ist Debattierpartner, kein Inhaltsersteller

Indianexpress

Fast drei Jahre, nachdem ChatGPT den Boom der generativen KI ausgelöst hat, navigieren viele Organisationen und Einzelpersonen immer noch, wie sie diese mächtige Technologie effektiv in ihre täglichen Abläufe integrieren können. Selbst wenn Top-Manager die KI-Einführung für Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit vorschreiben, ringen auch sie mit ihrer praktischen Anwendung. Inmitten dieser sich entwickelnden Landschaft gab Sridhar Vembu, Mitbegründer und Chefwissenschaftler der Zoho Corporation, kürzlich Einblicke, wie sein multinationales Unternehmenssoftwareunternehmen KI intern nutzt.

Vembu preist KI als einen außergewöhnlichen „Debattierpartner“, ein Werkzeug zur Vertiefung des Verständnisses und zur Verfeinerung von Ideen. Er erklärte seine persönliche Methode: Die Ausgabe eines KI-Modells zu nehmen und ein anderes dazu aufzufordern, diese zu kritisieren, ein Prozess, den er für die Förderung eines tieferen Verständnisses als unschätzbar wertvoll empfindet. Als selbstbeschriebener moderater bis intensiver KI-Nutzer beschäftigt sich Vembu mehrmals täglich mit KI-Chat-Tools und nutzt die fünf besten auf seinem Telefon verfügbaren Anwendungen, um deren Fähigkeiten zu erkunden.

Der Zoho-Chef hob das transformative Potenzial von KI hervor, das Lernen zu beschleunigen und Arbeitsabläufe zu optimieren. Er bemerkte eine signifikante Verschiebung seiner eigenen Informationssuchgewohnheiten, wobei traditionelle Web-Suchen um 80 Prozent zurückgingen, seit er sich auf KI für schnelleres Lernen verlässt. Dies spiegelt einen breiteren Trend wider, bei dem Nutzer zunehmend KI-Chatbots anstelle herkömmlicher Suchmaschinen zur Informationsbeschaffung nutzen. Vembu wies auch darauf hin, wie KI, beispielhaft durch xAIs Grok-Chatbot und dessen Integration in X, Produkterlebnisse tiefgreifend verbessern kann.

Jedoch kommt Vembus Befürwortung von KI mit einem entscheidenden Vorbehalt: Er warnt vor übermäßiger Abhängigkeit oder Missbrauch und davor, dass solche Praktiken die erwarteten Produktivitätsgewinne zunichtemachen können. Er rät dringend davon ab, KI-Tools wie ChatGPT oder Gemini zur Generierung neuer Inhalte zu verwenden, insbesondere in sensiblen Bereichen wie dem Kundensupport. Während KI menschliche Agenten zweifellos befähigen kann, effizienter zu arbeiten, betonte Vembu, dass es unklug ist, KI den menschlichen Interaktion ersetzen zu lassen oder Agenten KI-generierten Text als ihren eigenen zu präsentieren.

Die Diskussion erstreckte sich auch auf das „Vibe-Coding“ oder von KI-Tools generierten Code. Vembu unterstrich, dass solcher Code eine umfassende Überprüfung auf Compliance, Datenschutz und Sicherheit erfordert – Aufgaben, die weder einfach noch angenehm für Menschen sind. Er behauptete, dass jeder Programmierer, der KI-generierten Code ohne diese akribische Aufsicht einreicht, seine berufliche Pflicht vernachlässigt. Darüber hinaus warnte er, dass der umfangreiche Aufwand, der für diese Überprüfungen erforderlich ist, einen Großteil der wahrgenommenen „Produktivitätsgewinne“ aus der KI-Code-Generierung potenziell zunichtemachen könnte, und in einigen Szenarien könnte KI sogar den Fortschritt behindern. Vembus Perspektive zeichnet somit ein nuanciertes Bild von KI: ein mächtiges augmentatives Werkzeug, wenn es bedacht eingesetzt wird, das aber kritische menschliche Aufsicht erfordert, um die Umkehrung seiner versprochenen Vorteile zu verhindern.