Apple umgeht Zölle mit US-Investition & Trump-Statue

Arstechnica

Apple hat einmal mehr seine strategische Geschicklichkeit im Umgang mit der volatilen Landschaft der US-Handelspolitik unter Beweis gestellt und eine entscheidende Befreiung von einem potenziell lähmenden Halbleiterzoll gesichert. Das jüngste Manöver des Tech-Riesen, das den ehemaligen Präsidenten Donald Trump erfolgreich besänftigt zu haben scheint, umfasste eine bedeutende Investitionszusage und ein sehr persönliches Geschenk.

Am Mittwoch kündigte Trump an, dass Apple von einem angedrohten 100-prozentigen Zoll auf Halbleiter verschont bleiben würde, eine Maßnahme, die die globalen Kosten von iPhones drastisch hätte erhöhen können. Diese Befreiung folgte Apples Zusage, seine Gesamtinvestitionen in den USA um 100 Milliarden Dollar zu erhöhen, zusammen mit der Präsentation einer einzigartigen, maßgeschneiderten Statue an Trump. Die Statue, die von Corning, einem iPhone-Glashersteller und Apples Partner bei seinen US-Investitionsinitiativen, gefertigt wurde, zeigte ein großes kreisförmiges Stück Spezialglas mit einem prominenten Apple-Logo in der Mitte. Entworfen von einem ehemaligen Unteroffizier des US Marine Corps, der jetzt bei Apple arbeitet, und auf einem 24-karätigen Goldfuß stehend, trug sie eine von Apple-CEO Tim Cook unterzeichnete Botschaft: „Made in America“. Cook bemerkte, dass das unverwechselbare Stück aus Utah stammte.

Diese sorgfältig orchestrierte Geste schien sofortige Ergebnisse zu liefern. Nach der Präsentation der Statue im Oval Office bestätigte Trump, dass für Apple oder andere Unternehmen, die Fabriken in den USA errichten, “keine Gebühren anfallen werden”, wenn die Chipzölle offiziell umgesetzt werden.

Die Entwicklung markiert eine bedeutende Wende nach Monaten des eskalierenden Drucks von Trump, der lautstark gefordert hatte, dass Apple die iPhone-Produktion für den US-Markt von Indien zurück auf amerikanischen Boden verlagert. Im April schwor Trump öffentlich, dass sein Handelskrieg zu “Made in America”-iPhones führen würde. Bis Mai wurde seine Frustration über Apples globale Lieferkettenbewegungen offensichtlich, wobei Trump Cook Berichten zufolge während einer Nahost-Tour sagte: “Wir sind nicht daran interessiert, dass Sie in Indien bauen”, obwohl Analysten stets betonten, dass eine solche Umleitung Jahre dauern würde, wenn sie überhaupt machbar wäre. Die Trump-Administration beharrte jedoch auf ihrer Forderung, wobei der damalige US-Handelsminister Howard Lutnick behauptete, Cook plane den Einsatz von “Roboterarmen”, um Chinas Fertigungsmaßstab und Präzision in den USA zu replizieren.

Während Trump Apple zuvor mit einem 25-prozentigen Zoll gedroht hatte, falls es die Produktion nicht in die USA verlagern würde, war sein Ton am Mittwoch merklich milder. Nach Monaten dringender Forderungen nach in den USA hergestellten iPhones erklärte er lediglich, dass die Vereinbarung “ein bedeutender Schritt zum letztendlichen Ziel ist, sicherzustellen, dass in Amerika verkaufte iPhones auch in Amerika hergestellt werden”.

Cook seinerseits bestätigte, dass bestimmte iPhone-Komponenten, darunter Halbleiter, Glas und Face-ID-Module, bereits im Inland hergestellt werden. Er blieb jedoch vage bezüglich eines Zeitplans für vollständig in den USA hergestellte iPhones und deutete an, dass die “Endmontage ‘noch eine Weile’ im Ausland bleiben wird”.

Diese jüngste Interaktion spiegelt ein Muster wider, das sich während Trumps vorheriger Amtszeit etablierte, wo Cook konsequent eine “Charmeoffensive” einsetzte. In dieser Zeit sicherte sich Apple Zollbefreiungen und vermied es, den Forderungen nach in den USA hergestellten iPhones durch Investitionszusagen vollständig nachzugeben. Bemerkenswerterweise hielt Apple nicht alle seine Zusagen von 2017 ein und gab Pläne für drei von Trump angekündigte “große, schöne” Apple-Werke auf, wobei letztendlich nur eine Anlage zur Herstellung von Gesichtsmasken und nicht von Apple-Produkten gebaut wurde. Ähnlich verhielt es sich bei einer Tour im Jahr 2019 durch eine texanische Einrichtung, die Trump für die iPhone-Produktion vorschlug, bei der Apple sich nur dazu verpflichtete, dort MacBook Pros zu bauen.

Apples derzeitiges Engagement von 600 Milliarden Dollar an US-Fertigungsinvestitionen in den nächsten vier Jahren entspricht laut Analysten seinen typischen Ausgabenmustern und spiegelt Zusagen wider, die sowohl während der Biden-Regierung als auch während Trumps früherer Amtszeit gemacht wurden. Während Trump gewarnt hat, dass Unternehmen, die ihre Investitionszusagen nicht einhalten, rückwirkenden Zöllen ausgesetzt sein könnten, scheint Apple seine üblichen Geschäftsabläufe in den USA fortzusetzen, wobei die iPhone-Produktion im Ausland verbleibt, scheinbar ohne die aktuelle Zolllandschaft zu verändern.

Zum jetzigen Zeitpunkt scheint Apple den politischen Druck erneut erfolgreich gemeistert zu haben und sich wichtige Ausnahmen gesichert zu haben, ohne sich endgültig zu einem in den USA hergestellten iPhone zu verpflichten oder über seine bestehende Entwicklung hinausgehende neue Investitionen zu tätigen. Wie Nancy Tengler, CEO und CIO von Laffer Tengler Investments, bemerkte, stellen Apples jüngste Maßnahmen “eine kluge Lösung für die Forderung des Präsidenten dar, dass Apple alle iPhones in den USA herstellen soll”.