Oracle Exadata: Globales KI & Compliance leicht gemacht
Der Betrieb geschäftskritischer Anwendungen über verschiedene geografische Regionen hinweg stellt Unternehmen vor eine gewaltige Herausforderung. Daten müssen sich in unmittelbarer Nähe der Endbenutzer befinden, um die Latenz zu minimieren, sorgfältig über Standorte hinweg synchronisiert werden, um eine kontinuierliche Betriebszeit zu gewährleisten, und spezifische Gesetze zur Datenresidenz einhalten. Das gleichzeitige Erreichen aller drei Ziele erfordert oft komplizierte und kostspielige Setups, die sich im Laufe der Zeit als schwierig zu verwalten erweisen.
Um dieses komplexe Problem zu lösen, hat Oracle seine neue Global Distributed Exadata Database auf der Exascale Infrastructure eingeführt. Dieser vollständig verwaltete, serverlose Datenbankdienst wurde entwickelt, um nahtlos über mehrere Oracle Cloud Infrastructure-Regionen hinweg zu funktionieren, wodurch die Notwendigkeit kundenspezifischer Multi-Region-Konfigurationen entfällt. Das System ist auf robuste Ausfallsicherheit ausgelegt, behält die Online-Verfügbarkeit auch bei regionalen Ausfällen bei und unterstützt gleichzeitig anspruchsvolle Workloads wie autonome KI-Agenten, Echtzeit-Analysen und Transaktionen mit hohem Volumen.
Holger Mueller, Vizepräsident und Hauptanalyst bei Constellation Research, schlägt vor, dass die einzigartige Kombination aus verteilter Architektur und Oracles bekannter Exadata-Leistung ein “Game Changer” für KI-Workloads sein könnte, insbesondere für solche, die eine schnelle Vektorverarbeitung an zahlreichen Standorten erfordern. Er hob außerdem sein hyper-elastisches Pay-per-Use-Modell als kostengünstige Lösung hervor, um die strengen Anforderungen an Datenlokalität und Ausfallsicherheit globaler Anwendungen zu erfüllen.
Anstatt sich auf disparate Cluster zu verlassen, die durch benutzerdefinierte Skripte verbunden sind, verwendet Oracles neuer Dienst integrierte Verteilungsrichtlinien, um intelligent zu bestimmen, wo Daten gespeichert und wie sie verschoben werden sollen. Die Datensynchronisation wird fachmännisch durch Raft-Replikation gehandhabt, ein Konsensprotokoll, das Konsistenz gewährleistet und eine verlustfreie Failover-Funktion über Standorte hinweg ermöglicht. Entscheidend ist, dass das System den vollständigen Funktionsumfang der Oracle Database und die SQL-Schnittstelle beibehält, sodass bestehende Anwendungen und Sicherheitsrichtlinien ohne umfangreiche Neuschreibungen auf ein globales Setup umgestellt werden können. Dieses Design verringert die betriebliche Belastung im Zusammenhang mit Replikationsmanagement, Compliance-Audits und Failover-Tests erheblich und bietet Unternehmen vorhersehbare Leistung und Ausfallsicherheit, während die typischen Kosten- und Engineering-Kompromisse, die bei Multi-Region-Bereitstellungen inherent sind, vermieden werden.
Oracle betrachtet dieses Angebot als einen entscheidenden Schritt, um globale Datenbankbereitstellungen für ein breiteres Spektrum von Organisationen praktikabel zu machen. Wei Hu, Senior Vice President of High Availability Technologies bei Oracle, stellte fest, dass “Kunden oft Schwierigkeiten haben, verteilte Datenbanken bereitzustellen und zu verwalten, aufgrund der hohen Kosten und der Komplexität, die mit dem Betrieb einer großen Anzahl von Servern in mehreren Rechenzentren und Regionen verbunden sind.” Er fügte hinzu, dass die “serverlose Architektur Kunden jeder Größe ermöglicht, ihre unterschiedlichen Anforderungen zu geringen Kosten zu erfüllen. Heute stellen wir eine geschäftskritische verteilte Datenbank der breiten Masse zur Verfügung.”
Das System arbeitet in einer aktiv-aktiven Konfiguration über mehrere Oracle Cloud-Regionen hinweg, wobei jeder Standort vollständig in der Lage ist, Live-Traffic zu verarbeiten. Der Raft-Konsens stellt sicher, dass Updates an allen Standorten in der gleichen sequenziellen Reihenfolge angewendet werden, wodurch Konflikte verhindert und ein sofortiges Failover ohne Datenverlust ermöglicht wird. Ein gemeinsamer Compute- und Speicherpool wird dynamisch von der serverlosen Steuerungsebene von Exascale verwaltet, die Kapazitäten bei Workload-Schwankungen automatisch bereitstellt. Fortschrittliche Techniken wie der Remote Direct Memory Access verkürzen Abfragepfade, während die prädiktive Vorverarbeitung komplexe Operationen beschleunigt. Darüber hinaus bestimmen integrierte Datenplatzierungsregeln automatisch, wo Informationen gespeichert werden, um spezifische regulatorische oder Leistungsanforderungen zu erfüllen, was den Bedarf an manueller Konfiguration und fortlaufender regionsübergreifender Überwachung erheblich reduziert.
Dieser neue Oracle-Dienst eignet sich besonders gut für KI-Anwendungen, die Vektorsuchen und Inferenz nahe an den Benutzern durchführen, wodurch Latenz minimiert und die Reaktionsfähigkeit maximiert wird. Er verwaltet auch effizient Echtzeit-Analyse-Pipelines, die Daten von verschiedenen Standorten aggregieren und Branchen wie Finanzen und Telekommunikation zeitnahe und umsetzbare Erkenntnisse liefern. Ein entscheidender Vorteil ist seine Fähigkeit, Kern-Transaktionssysteme wie die globale Zahlungsverarbeitung und Betrugserkennung neben neueren Workloads zu betreiben, wodurch Unternehmen ihre gesamte Datenlandschaft innerhalb einer einzigen, vereinheitlichten verteilten Datenbank verwalten können, anstatt mehrere separate Plattformen zu unterhalten.
Die Verwaltung von Daten über internationale Grenzen hinweg bringt auch erhebliche regulatorische Herausforderungen mit sich. Die Oracle-Plattform ist darauf ausgelegt, dies zu adressieren, indem Daten automatisch in Übereinstimmung mit lokalen Gesetzen platziert werden, was die Einhaltung von Vorschriften wie DSGVO und HIPAA für Unternehmen in stark regulierten Bereichen wie Gesundheitswesen und Finanzen vereinfacht. Die direkte Einbettung dieser Kontrollen in die Datenbank selbst reduziert den Bedarf an komplexer manueller Überwachung oder der Abhängigkeit von separaten Compliance-Tools.
Dieses neue Angebot positioniert Oracle in direkterem Wettbewerb mit modernen verteilten SQL-Datenbanken wie CockroachDB und YugabyteDB. Im Gegensatz zu diesen NoSQL-orientierten Systemen nutzt Oracle jedoch seine umfassende Unternehmenspräsenz, indem es umfassende SQL-Unterstützung und speziell entwickelte Hardwarelösungen anbietet. Diese Kombination macht Oracle besonders attraktiv für Kunden, die sich auf KI-gesteuerte Workloads und anspruchsvolles globales Datenmanagement konzentrieren. Während viele Cloud-Anbieter ähnliche verteilte Datenbankdienste anbieten, betont Oracle seine Behauptungen über deutlich schnellere Abfragegeschwindigkeiten und eine flexible, serverlose Architektur. Das Ziel des Unternehmens ist es, diese geschäftskritischen globalen Datenbanken einem breiteren Spektrum von Organisationen über die größten Unternehmen hinaus zugänglich zu machen, und es scheint auf dem besten Weg zu sein, dieses Ziel zu erreichen.